Pfarrkirche St. Margaretha
Patrozinium: St. Margaretha (20. Juli)
Die Kirche steht auf dem Boden eines eingeebneten Vorläuferbaus. Bei den Mauerresten im Friedhof kann es sich nur um die Überreste der Burganlage der mächtigen Herren von Pettendorf handeln, die sich räumlich etwa mit dem heutigen Kirchen- und Friedhofbereich deckte. Es besteht Grund zu der Annahme, dass der Stammsitz nach dem Tod Friedrichs III., des letzten Herren von Pettendorf, in ein Kloster umgewandelt wurde, also in den 20er Jahren des 12. Jh. Der eigentliche Stifter wäre demnach Friedrich III. von Pettendorf-Lengenfeld, dessen Auftrag seine Tochter Heilika und deren Gemahl ausführten.
Als erster Patron des Klosters Pettendorf wird aus dem 13. Jh. der Apostel Bartholomäus überliefert. Nebenpatrozinien waren damals noch Andreas und Hl. Kreuz. Diese Patrozinien lassen auf eine Burgkapelle schließen. Das Kloster Pettendorf ist noch im 12. Jh. wieder eingegangen. Die Wiedergründung muss kurz vor 1262 erfolgt sein. In Urkunden der Jahre 1274 und 1277 ist die Rede, dass der nahezu vollendete Bau durch Brand und Raub vernichtet worden sei. Die Zerstörung ist in die Jahre 1271 und 1274 zu setzen.
Der heutige Kirchenbau zu Pettendorf dürfte der einzige Architekturüberrest der Klosteranlage sein. Ein heute noch sichtbarer verbauter Nordausgang wird als Zugang zu den damals eingeäscherten Konventgebäuden gedeutet. Unverzüglich wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Dass es sich dabei um die Verlegung des Klosters auf den Adlersberg handelt, belegen zwei Urkunden von 1292 und 1300, die das Kloster nach Neu-Pettendorf lokalisieren.
Die Pfarrei Pettendorf ist bereits im ältesten Pfarreienverzeichnis des Bistums Regensburg aus dem Jahr 1326 angeführt. Der erste nachweisbare Geistliche wird 1209 in einer Scheyerner Urkunde genannt. Der nächste Hinweis auf die Pfarrei findet sich in einer Urkunde des Papstes Urban IV. aus dem Jahr 1264, als dieser dem neugegründeten Koster die Pfarrei am Orte übergab. Die Pfarrkirche aber verblieb in Pettendorf.
Von 1542 bis 1613 war die Pfarrei Pettendorf protestantisch. Das Patronat über die Pfarrei verblieb zunächst beim Landesherrn, der aber ab 1617 wieder katholische Geistliche ernannte.
Die jetzige – barocke und neobarocke – Innenausstattung der Pfarrkirche geht auf den Wiederaufbau nach dem Brand im Jahr 1666 zurück, fand allerdings erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts seinen Abschluss. Zumindest der Hochaltar und wohl auch die Kreuzigungsgruppe kamen im 19. Jahrhundert aus der 1838 abgebrochenen Augustinerkirche in Regensburg.